Chi ama canta...

 
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Was bewegt mich? 

Singen ist für mich alles, besonders weil es nicht alles für mich ist! Ich habe ein volles Leben mit vielen Interessen und vielen Menschen um mich. Non si finisce mai a conoscere una persona (man endet nie einen Menschen kennenzulernen) und so gefällt mir der Gedanke, dass jeder Blick, jeder Mensch, jedes Lied ein Mysterium in sich verbirgt, das uns alle auf irgendeine Weise vereint. 

                          Die Musik ist gerade das für mich: der Mensch, ein Blick, die Liebe, das Leben!

und die Musik?

 

Ich erzähl mal eine Geschichte: als Ich so 14 war habe Ich den Vorleser von Bernhard Schlink gelesen. Es brauchte nicht viel und Ich hab mich in diese fiktive Romanfigur Hanna, die älter war, wunderschön und eine brisante Beziehung mit den 14 jährigen Michael Berg anzettelte, irgendwie (literarisch) verliebt. Das kennt jeder, wenn ein Buch gut geschrieben ist! Da ist mir zum ersten mal richtig bewusst geworden wie stark und mächtig Kunst sein kann! Das fasziniert mich seit dem sehr. Jedenfalls ist mir mal so eine ähnliche Geschichte wie im Buch der Vorleser widerfahren und Ich suchte eine Art es irgendwie auszudrücken. Da hab Ich rein zufällig ein altes, kleines Lied von Luigi Denza entdeckt, denn Ich lernte gerade sein berühmtes Funiculí, Funiculá. Dieses Lied heißt Occhi di Fata (Augen der Fata (Name einer Frau) oder des Schicksals (il fato?). Dieses Lied ist simpel und wunderschön und hat einen Text, der genau auf meine Erfahrung zugeschnitten schien. So hab Ich es gelernt und seitdem sing Ich es wann immer Ich kann. Der Punkt ist aber, und Ich denke mir so geht es die meisten Sängern, dass Ich dieses besondere Lied nicht singe, so als würde Ich irgendeine schöne Melodie von irgendwann einfach nur gut singen, nein, der Punkt ist, dass Ich wirklich diese Worte gelebt habe oder lebe, so als hätte Ich das Lied geschrieben. Da wird die Interpretation schon was kreatives und witziger Weise auch jedes einzelne mal was spannendes für mich! Dieses Lied ist das Leben für mich. Dieses Lied ist nicht ausserhalb vom Leben, etwas schönes, tolles, das Ich einfach an die Wand hänge könnte. Nein! Für mich ist dieses Lied mein Leben, ein Spiegel meiner Erfahrungen. Ganz einfach, wie gesagt: Die Musik ist gerade das für mich: der Mensch, ein Blick, die Liebe, das Leben!

Operas
(Complete)

La Traviata (Verdi)
La Boheme (Puccini)
Le Roi d`Ys (Laló)
Der Freischütz (Weber)
Dido and Aeneas (Purcell)
Die Zauberflöte (Mozart)
etc. 

 

Canzoni Napolitane

`O SOLE MIO
`O SURDATO `NNAMURATO
`O MARENARIELLO
FESTA VASCIA
TORNA A SURRIENTO
PECCHÉ?
`O PAESE D` `O SOLE
PISCATORE `E PUSILLECO
TU, CA NUN CHIAGNE
MARIA, MARÍ
FUNICULÍ, FUNICULÁ
CORE `NGRATO

 

Music de Chambre


Per la gloria d´adorarvi (Bononcini)
Tre giorni son che Nina (anonyme)
Vergin tutto amor (durante)
Caro mio ben (giordani)

Sento nel core (Scarlatti)
Gia il sole dal gange (scarlatti)
Su, venite a consiglio (Scarlatti)

Mi lagnero tacend (Rossini)
La gita in gondola (rossini)
La danza (Rossini)

Il fervido desiderio (Bellini)
Dolente immagine di fille mia (Bellini)
Vaga luna che inargenti (Bellini)
La farfalletta (Bellini)
Sogno di infanzia (Bellini)
L´Abbandono (bellini)
L´alegro marinaro (bellini)
Torna, Vezzosa fillide (Bellini)
Il fervido desiderio (Bellini)
Malinconia, ninfa gentile (Bellini)
vanne, o rosa fortunata (Bellini)
Bella Nice, che d´amore (Bellini)
Almen, se non poss´io (bellini)
Per pietá, bel idol mio (Bellini)
Ma rendi pur contento (Bellini) 
 

 

 


Non t`accostare all`urna (verdi)
IL poveretto (Verdi)
deh, pietoso, oh addolorata (verdi)
l`esule (VErdi)
la stella (verdi)

Una lagrima (Donizetti)
amore o morte (Donizetti)
me volgio fa` na casa (Donizetti)
il barcaiolo (Donizetti)

LA speme ti consoli (Händel)
Xerxes Aria: Ombra mai fu (Händel)
Where e´er you walk (Händel)
Sound an alarmo (händel)

Dimmi, ben mio (beethoven)
In questa tomba oscura (Beethoven)
Che fa il mio bene (Beethoven)
Das glück der freundschaft (Beethoven)
Zärtliche (ich liebe dich) (Beethoven)

Mai (fauré)
Chanson d`amour (fauré)
Apres un reve (fauré)
La lune blanche luit dans le bois (Fauré)
Le secret (Fauré)
MAndoline (Fauré)
Hynne a la nuit (Fauré)
A la madone (Fauré)
Invocation (fauré)
LA reine du matin (Fauré) 

 


Occhi di fata (Denza)
La luna (Denza)

Mattinata (Leoncavallo)

A´vvucchella (Tosti)
Aprile (tosti)
Ave MAria (Tosti)
Chanson de l´adieu (Tosti)
Ideale (Tosti)
Il pescatore canta (Tosti)
l´alba separa dalla luce lómbra (tosti)
l´ultima canzone (Tosti)
l´ultimo bacio (tosti)
la serenata (Tosti)
luna d`estate (Tosti)
Malía (Tosti)
Marechiare (Tosti)
Nino (Tosti)
Non t´amo piú (Tosti)
si tu le voulais (Tosti)
Pour un baiser (Tosti)
Sogno (Tosti)
Tormento (Tosti)
Vorrei (Tosti)
Vorrei morir (Tosti)

WIen Operette


Du bist die welt für Mich (Der singende Traum)
Irgendwo auf der welt (Ein blonder Traum)
Im Traum hast du mor alles geraubt (Liebeskommando)
Grüß mir mein Wien (Gräfin MAriza)
dein ist mein ganzes Herz (Das land des lächelns)
EIn lied geht um die Welt
Reich mir zum abschied noch deine Hände (Victor und ihr Husár)
Es muss etwas wunderbares sein (im weißen Rößl)
Frag nicht warum Ich gehe (Das lied ist aus)
 

 

 

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So ist Klassik singen

nicht gleich Klassik singen? 

Nein eben nicht! Wie viele meiner Freunde, die auch klassische Musik machen, Pianisten sind oder Dirigenten, glaube Ich nicht an den Begriff der Klassischen Musik (vs. irgendeiner anderen Art der Musik). Klar! Es gibt unterschiedliche Formen des Klanges, der Herangehensweise an die Kunstform Musik, aber Ich glaube das jede Musik, jede Melodie einen Zugang, eine Verbindung zu etwas tieferen in uns hat, und dieses Tiefere nenn Ich das Menschliche. Das ist bei jeder Musik gleich, ob im Konzertsaal oder auf der Straße von New Orleans! Es ist wunderlich, denn viele Menschen, denen Ich begegne, sind von der Klassik fasziniert, aber können sich mit ihr nicht identifizieren. Es herrscht so irgendwie die Vorstellung, man muss sie erlernen, um sie zu verstehen, so als wär sie ein Konstrukt, eine Königin, die man nicht einfach nur ansprechen kann, wenn es das Protokoll nicht vorsieht. Aber das stimmt einfach nicht! Mozart war der Michael Jackson seiner Zeit. Er war absolut nicht unantastbar wie heute, so göttlich und nicht menschlich. Es ist nur der Lauf der Zeit, die Interessen einer besonderen kulturellen Mediation, die Einer kleinen Nachtmusik diesen anderen, kühlen, unantastbaren, göttlichen Schein verliehen haben. Deshalb ist kulturelle Mediation so wichtig, denn sie hat die Macht Menschen näher an oder weiter weg von den wahren Bildern der Kunst zu bringen. 

also was tun?  
                               Die Hürden überspringen und sich direkt mit dem Bildern beschäftigen! 

Ja, die Klassik ist in Krise! Es hat fast schon einen Schizophrenen oder Barocken Charakter: auf der einen Seite sind große Opernhäuser jeden Abend voll ausverkauft und Zentren des gesellschaftlichen Austausches, wie es keine anderes Ereignis vermag, und auf der anderen Seite sieht man kaum mehr einen Mann oder eine Frau auf der Straße entgegenkommen, der dabei eine Melodie aus einer Oper oder etwas ähnlichen pfeift oder summt. Ich als Sänger und junger Mann habe das Glück gehabt nie die Musik und die Klassik mit einer solchen Diskrepanz kennenzulernen. Für mich ist alle Musik eins: der Mensch mit seinen Geschichten! Ich tu mich leicht mit meinen Sprachen, darum habe Ich vielleicht automatisch einen direkteren Zugang, verschiedene Stücke und Opern einfach nur wahrzunehmen, mir sie anzusehen wie einen Film, sie einfach nur zu genießen und von ihnen zu lernen. Darum geht es der Kunst in erster Linie. Jedes Buch, jeder Klassiker der Literatur, den wir nun auf dieses hohe Podest stellen, wurde zu seiner Zeit veröffentlicht, nicht mit dem Geist "das ist hohe, unantastbare, wahre Kunst", sondern mit dem Willen möglichst viele Menschen und Herzen einfach zu berühren und ihnen was zu geben, gleich wie ein Paolo Coelho oder Hoellebecq heute. Ich denke, dass auch wir klassischen Musiker, die halt nicht viel selbst Worte und Melodien oft komponieren, das selbe versuchen sollten! Wir dürfen uns nicht hinter den Notenblättern verstecken, hinter den schützenden Mauer einer "Art zu spielen", sondern müssen riskieren und versuchen die klassische Musik, wenn wir wirklich für sie gerade stehen wollen, in unsere Zeit zu führen und zeitgemäß präsentieren. Und der erste Schritt dafür ist sie wirklich zu verstehen und eine persönliche Verbindung vom Stück mit seinem Leben zu suchen.         

und wie mache Ich das?

               Ich hab irgendwann mal verstanden, dass die Macht und das Privileg des Sängers im Wort liegt.                   

Das Wort kann eine Brücke von Musik zu allen Herzen sein...

Viele Jahre gefiel mir nicht der Gedanke eines Mono-Instrumentes, also eines Instrumentes, das zu jedem Zeitpunkt nur eine Melodie, einen Ton spielen kann, wie die Stimme. Ich fand viel mehr Lebensnähe in den Instrumenten und der Musik, die gleichzeitig verschiedene Melodien und Klänge spielen können, denn das ist das Leben. Im Leben passiert immer alles - verschiedenes gleichzeitig! Orchester waren für mich deshalb immer so faszinierend, so lebensnah. Dann gefiel mir der Gedanke vom Wort überhaupt nicht! Wieso soll es in der Musik Worte geben, das Menschlichste per se, das es gibt, wo die Musik doch versucht eine völlig andere Welt darzustellen und zu suchen. Die zwei Dinge Wort und Musik zu vereinen tat Ich mich schwer. Dann mit der Zeit, vielleicht durch vieles Lesen, habe Ich verstanden, dass auch das Wort den gleichen Prinzipien unterliegt wie die Musik und dass auch das Wort, mit seiner punktbezogenen, genauen Präzision, im Grunde sich an etwas unendlich unbeschreibaren anzutasten versucht. So hab Ich mich ein klein wenig mit dem Wort in der Musik wieder ausgesöhnt. Heute ist das Wort mein Zentraler Pfeiler, wenn Ich singe. Ich glaube auch, das es der einfachste, direkteste Weg ist sich an die Musik, an ein neues Stück, an die Klassik, anzunähern. Deshalb versuch Ich immer meinen Freunden die Schönheit der Worte eines Liedes mit Passion klarzumachen, bevor Ich es überhaupt singe oder summe. Mit den Worten tut man sich einfach leichter sich zu identifizieren. Die Stimme ist das einzige Instrument, die das Wort in die Musik bringen kann, deshalb denke Ich einfach, dass die Priorität eines Sängers nicht Klang, sondern die Macht der Worte sein sollte, die Verständlichkeit, die Aussprache und das Gelebte. Alles zu vereinen Wort, Klang und das Leben, das ist unsere Aufgabe als Sänger.   

Es ist witzig, meine Gesangs Maestra Luciana Serra, sagt immer, Julian non cantare! Parla! Julian nicht singen! Sprich! (während dem du singst, versteht sich =)